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EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP)

Die EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP) zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Regionen und Ländern in den Alpen zu stärken. Die Strategie konzentriert sich auf die Prioritäten Wirtschaftswachstum und Innovation, Mobilität und Konnektivität sowie Umwelt und Energie. Darüber hinaus umfasst die Strategie einen bereichsübergreifenden Politikbereich für die Einrichtung eines makroregionalen Governance-Modells für die Region, das die Zusammenarbeit und Koordinierung von Maßnahmen verbessern soll. Die Strategie erstreckt sich auf sieben Länder mit mehr als 80 Millionen Einwohnern im Alpenraum. Davon sind fünf EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien. Österreich und Slowenien) und zwei Nicht-EU-Länder (Liechtenstein und die Schweiz).

Wirtschaftswachstum und Innovation

Der Alpenraum ist das größte wirtschaftliche und produktive Zentrum Europas. Trotz ihres hohen Entwicklungspotenzials kämpft die Region immer noch mit einem Mangel an wirtschaftlichem, sozialem und territorialem Zusammenhalt. Die Berge stellen ein physisches Hindernis für eine homogene Entwicklung dar. So ist beispielsweise der Zugang zu sozialen und/oder wirtschaftlichen Dienstleistungen in den ländlichen Gebieten im Kern der Region nach wie vor recht schwierig, während die umliegenden städtischen Gebiete nicht mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Die EUSALP will diese Lücken schließen, indem sie eine innovative wirtschaftliche Entwicklung in der Region unterstützt, einschließlich innovativer Ansätze zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Region. Durch die Stärkung des Begriffs der Nachhaltigkeit will die Strategie zeigen, dass eine wettbewerbsfähige Wirtschaft Wohlstand, Energieeffizienz, hohe Lebensqualität und traditionelle Werte erfolgreich miteinander verbinden kann. Dieser Prozess wird durch eine Zusammenarbeit erleichtert, die eine Vielzahl von Wirtschaftstätigkeiten in verschiedenen Sektoren wie Handel, Landwirtschaft und Tourismus umfasst.

Die wichtigsten Prioritäten dieses thematischen Politikbereichs sind die folgenden

  1. Entwicklung von Innovations- und Forschungskapazitäten und Transfer in die Praxis
  2. Verbesserung und Ausbau der Unterstützung für Unternehmen
  3. Förderung eines hohen Beschäftigungsniveaus mit dem Ziel, Vollbeschäftigung in der Region zu gewährleisten
EUSALP3 © Rainer Müller

Mobilität und Konnektivität

Der Alpenraum ist ein wichtiger europäischer Verkehrsknotenpunkt, und nachhaltige Verkehrssysteme sind eine große Herausforderung für die Region. Daher ist eine koordinierte Politik, die die Verkehrsbedürfnisse der Region, das Wohlergehen der Bevölkerung und das Gleichgewicht der Umwelt in Einklang bringen kann, eine Priorität dieser Strategie.

Neben den Verkehrssystemen umfasst die Konnektivität auch die Kommunikationsinfrastrukturen und -dienste. Obwohl die Bürger und Unternehmen in den Alpen in der Regel gut vernetzt sind, könnte eine bessere Zugänglichkeit zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verbleibende Erreichbarkeitslücken schließen und zu einem nachhaltigeren Entwicklungsmodell beitragen.

Die wichtigsten Prioritäten dieses thematischen Politikbereichs sind die folgenden

  1. Bessere Gesamtverkehrssysteme in Bezug auf Nachhaltigkeit und Qualität
  2. Verbesserung der nachhaltigen Zugänglichkeit für alle Alpengebiete
  3. eine besser vernetzte Gesellschaft in der Region

Umwelt und Energie

Der Alpenraum verfügt über ein herausragendes Natur- und Kulturerbe. Seine natürlichen Ressourcen und sein reiches kulturelles Leben sind ein großer Vorteil.

Die Nutzung natürlicher Ressourcen (z. B. Wasser oder Biomasse) und die Ausschöpfung ihres Potenzials (z. B. Energieversorgung oder regionale Energiespeicherkapazität) müssen jedoch auf umweltfreundliche Weise erfolgen.

Im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Bedrohung der Bevölkerung könnte der Klimawandel den Alpenraum besonders treffen. Um effiziente Managementsysteme einzurichten, sind gemeinsame regionale Antworten von entscheidender Bedeutung.

Die wichtigsten Prioritäten dieses thematischen Politikbereichs sind die folgenden

  1. Stärkung der natürlichen und kulturellen Ressourcen der Alpen als Aktivposten eines hochwertigen Lebensraums
  2. Ausbau der Position des Alpenraums als Weltklasse in Bezug auf Energieeffizienz und nachhaltige Erzeugung erneuerbarer Energie
  3. Alpines Risikomanagement, einschließlich des Risikodialogs, zur Bewältigung potenzieller Bedrohungen, z. B. durch den Klimawandel
EUSALP2 © Rainer Müller

Governance, einschließlich institutioneller Kapazitäten

Das EUSALP-Governance-Modell muss eine solide und wirksame Umsetzung der Strategie gewährleisten, damit die thematischen Ziele erreicht werden können. Dieses Governance-Modell trägt einigen Besonderheiten der Region Rechnung:

  • Die Region kann bereits auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit zurückblicken, aber es bedarf eines Ansatzes, der die Teilnehmer ermutigt, nicht nur nationale Grenzen, sondern auch Sektoren und Barrieren zu überwinden, um ein strategischeres und phantasievolleres Denken in Bezug auf die verfügbaren Möglichkeiten zu ermöglichen. Dieser strategische Ansatz sollte auch die Kohärenz zwischen bestehenden Initiativen sicherstellen, Doppelarbeit vermeiden und eine Anpassung an bestehende Finanzinstrumente ermöglichen.
  • Die Strategie wurde um miteinander verknüpfte Politikbereiche herum entwickelt. Die zu beschließende Governance-Struktur sollte diesen übergreifenden Aspekt ebenfalls berücksichtigen und widerspiegeln.
    Die Mailänder Erklärung der Alpenstaaten und -regionen, die auf der EUSALP-Stakeholder-Konferenz in Mailand am 1. Dezember 2014 angenommen wurde, bildet die Grundlage für das Governance-System der Strategie. Diese Erklärung folgt auf die politische Entschließung von Grenoble vom 18. Oktober 2013, den Bericht der Kommission über die Governance makroregionaler Strategien und die Schlussfolgerungen des Rates vom 21. Oktober 2014.